Über den Wolken, 11 Stunden lang keinen Boden unter den Füßen spüren, der Flug nach Mauritius ist schon ein Erlebnis. Vor Allem aber in der Business Klasse, meine Schwester und ich hatten das Glück ein Flug-Upgrade zu ergattern und durften zum aller ersten Mal in unseren Leben, ganz vorne mitfliegen.
Für meine Schwester Chiara, ein echter Albtraum, direkt hinter ihr saß ein heulendes Kleinkind, wie gesagt, der Flug dauerte mehr als elf Stunden, da hilft auch der beste Platz nichts mehr.
Angekommen am Flughafen sprangen wir direkt ins Taxi, aus dem Auto heraus konnte ich einige Schnappschüsse aufnehmen. Doch auf dem Weg zu unserer Hotel Anlage war ich wirklich überrascht, dass eigentliche Urlaubsparadies hat neben der wunderschönen Strände auch einiges an Armut “zu bieten”.
Sehr viele Straßenhunde, kaputte und unfertige Häuser.
Bisher kannte ich nur die Postkartenstrände, Teeplantagen und Naturspektakel der Insel, die Zustände in den Kleinstädten und Dörfern trafen mich jedoch sehr.
Umgeben von der Traumblase unseres Hotels, verfiel ich in den ersten 5 Tagen in eine Art Schöhnheits-Schlaf.
Mein Tagesablauf bestand aus leckerem Essen, Schlafen, Schwimmen, Sonnen und Yoga Sessions.
Mehr ging nicht! Und mehr wollte ich auch erst einmal nicht.
Hauptsache Ruhe und Frieden, mein Jahr, 2017 war wirklich eine Achterbahn Fahrt.
Dabei vergaß ich die anfänglichen Bilder komplett.
In der Realität kam ich erst bei einer Fahrrad Tour mit meiner Schwester wieder an.
Als wir so durch die Straßen fuhren kam mir ein mulmiges Gefühl hoch, klar unterstützt der Tourismus auf der Insel irgendwo auch die Einheimischen, aber ich finde es so traurig, dass niemand auch nur ansatzweise darüber berichtet wie es auf der Insel wirklich aussieht.
In jedem Travelblog sieht man nur Models in Bikinis über den Strand hüpfen und Bilder vor irgendwelchen Touristen Attraktionen.
Der Wahrheit schaut mal wieder niemand ins Auge..
Ein “normaler” Monatslohn beträgt auf Mauritius, um die 200€.
Auch ein selbstständiger Taxi Fahrer erzählte mir von seinem Verdienst und lies mich irgendwie sprachlos zurück. Wen wundern da noch die folgenden Bilder?
Nichts desto Trotz möchte natürlich auch ich euch die schönen Seiten der Insel zeigen, fangen wir doch mit der Hauptstadt an:
PORT LOUIS
An Tag 6 haben meine Schwester und ich beschlossen, nach Port Louis zu fahren und den Markt zu besichtigen. Es war wirklich ein lustiger Ausflug, wir haben in den kleinen Lädchen viele indische Artikel gefunden, beispielweise Bindis, Schmuck und Henna Farben.
In den Markthallen kann man Obst und Gemüse sowie Gewürze einkaufen, es ist wirklich empfehlenswert. Die andere Seite das Markts besteht aus schlecht gefälschten Markenartikeln und Billiger “Chinaware”. Kann man anschauen, muss man aber nicht.
Wir entschieden uns eher mit Essen zu beschäftigen, das können wir nämlich am besten und die frischen Fruchtsäfte und Obstsalate in den Hallen sind ein Traum.
Es war total schade, dass wir nicht mehr als 2 Stunden in der Stadt verbringen konnten, denn unser Shuttle Service zum Hotel, lies uns kaum Zeit.
Auf meiner Wunschliste stand definitiv ein Tempelbesuch, denn die wunderschönen Bauwerke, durfte ich bisher nur von außen bestaunen.
Wir entschieden uns für einen Besuch des:
Grand Bassin
Der Kratersee “Grand Bassin” ist die größte hinduistische Pilgerstätte außerhalb Indiens und definitiv ein Highlight meines Mauritius Besuches.
Rund um den See befinden sich zahlreiche Tempel, kleine Opferschreine, und bunte Götterstatuen.
Es herrscht eine ganz besondere Stimmung, es ist fast schon magisch.
Zu Ehren der Gottheiten legen Betende kleine Opfergaben, wie Obst und Kokosnüsse vor den Statuen nieder.
Die Hindus stören sich nicht daran wenn anders Gläubige sich die Tempelanlagen ansehen, deshalb fühlte ich mich wirklich willkommen.
Ich finde, dass man sich besonders respektvoll verhalten, nicht in kurzer Kleidung erscheinen oder Bilder mit den Gottheiten aufnehmen und herum posieren sollte. Es war mir wichtig niemanden bei den Gebeten zu stören.
Wir waren die Einzigen Touristen vor Ort, darüber war ich sehr froh.
Es ist sehr schön einen echten Einblick in die Kultur zu erhalten.
La Roche qui pleure
An einem weiteren Tag sahen wir uns den Sonnenuntergang in Gris Gris an, uns wurde erzählt das hier sehr viele Bollywood-Filme gedreht wurden und sich abends Einheimische zum Picknick oder Spaziergängen dort verabreden.”La Roche qui pleure” – Übersetzt heißt das: Der weinende Fels. Ehrlich gesagt begriff ich nicht wirklich die Namensgebung. Man sagt: Bei jeder Welle spritzt das Wasser an dem Stein hinauf und je nach Wetterlage entsteht bei jeder Welle ein neuer Regenbogen.
Der Platz ist wunderschön und ebenfalls nicht von Touristen überlaufen, es gibt einige Foodtrucks und genügend Essen/Getränke vor Ort.
Ich entschied mich für ein Eis und erkundete die Gegend ein wenig.
Was mir wie immer am besten gefiel waren die vielen zutraulichen Straßenhunde, ich lebe einfach für Tiere.
La Vallee Des Couleurs Nature Park
Ein weiterer Stop den man sich evtl. hätte sparen können, war der La Vallee Des Couleurs Nature Park, die Hauptattraktion hier ist die 23 Farbige Erde, die Riesenschildkröten und Wasserfälle.
Mit einem Geländewagen wird man quer durch den Park gefahren und macht Halt an verschiedenen Stops. Meiner Meinung nach war das Ganze eher Touristenabfertigung, die Schildkröten wurden leider auch in einem minikleinen Gehege gehalten und hatten, außer einer kleinen Schlammpfütze kein Wasser.
Die Erde und der Ausblick auf dem Gipfel des Berges war schön, doch irgendwie hat mich das Ganze nicht vom Hocker gehauen.
Falls ihr euch entscheidet nach Mauritius zu reisen würde ich euch empfehlen vielleicht eher eine der zahlreichen Teeplantagen und Teefabriken zu besuchen.
Das beste kommt ja bekanntlich zum Schluss, mein absolutes Highlight war ein Ausflug mit einem kleinen Schiff aufs Meer um dort mit Delfinen zu schwimmen.
Zusammen mit 2 weiteren Personen sind meine Schwester und ich hinaus gefahren um im offenen Meer schwimmen zu gehen.
Und tatsächlich sahen wir Define, tauchten mit ihnen und beendeten den Trip mit einem Stop zum Schnorcheln in einer Lagune.
Ich hatte eine analoge Unterwasser Kamera dabei und muss die Bilder noch entwickeln lassen, ich werde euch definitiv zeigen, was daraus geworden ist.
Sonnige Grüße und einen wunderschönen Start in das Jahr 2018 <3
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